Meeresspiegelanstieg, Überschwemmungen, Industrieabwässer, Verunreinigungen durch Medikamente, Trinkwasserknappheit. Wasser ist das Element des Lebens, doch was passiert, wenn Wasser gefährlich wird? Bei unserem nächsten Science Café auf den Wissenschaftstagen in München möchten wir darüber informieren und diskutieren. Referent.innen aus Wissenschaft, Politik und Technik stellen verschiedene Bereiche vor und stehen für Ihre Fragen bereit.
Unsere Referent.innen waren:
Daniela Knodt
Ehrenamtliche bei Greenpeace München, Spezialgebiet Meeres- und
Arktisschutz, Wasserverschmutzung
Prof. Dr. Gerhard Berz
Ehemaliger Leiter des Bereichs GeoRisikoForschung der Münchner Rück, Spezialgebiet Klimawandel und die Wahrscheinlichkeit von Wetterextremen bzw. -katastrophen
Prof. Dr. Soraya Heuss-Aßbichler
LMU Professorin für Mineralogie und Petrologie, aktuelles Forschungsprojekt ForCycle "Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern"
Die alltägliche, konstante und schleichende Umweltverschmutzung, die fester Bestandteil unseres Wirtschaftssystems ist, spiegelt sich im Wasser wieder.
Viele langlebige Schadstoffe verbreiten sich global und gelangen bis in die abgelegenen Gebiete der Arktis und Antarktis.
Wir bürden dem Wasser eine Last von Chemikalien und Müll auf, für deren Abbau es von der Natur keine Ökosystemdienstleistung gibt - trotz damit einhergehender ökologischer, gesellschaftlicher und (volks-)wirtschaftlichen Folgen. Ist das zivilisatorischer Fortschritt?
Living Planet Report 2016 sagt – „Die Menschheit verbraucht 60 Prozent mehr, als die Erde bereithält. Setzt sich dieser Verbrauch ungebremst fort, sind 2030 zwei komplette Planeten nötig, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Unser stetig wachsender Hunger nach Ressourcen frisst die Zukunft der nächsten Generationen auf.“
Aber Wasser ist doch genügend da – warum sollen wir sparen?
So wie Abfall unvermeidbar ist, ist auch Abwasser unausweichlich.
Kann Abwasser ein Wertstoff sein?
Zu viel oder zu wenig Wasser führt häufig zu (Natur-)Katastrophen in Form von Überschwemmungen oder Dürren.
Derartige Katastrophen haben in den letzten Jahrzehnten signifikant zugenommen.
Eine plausible Annahme ist, dass der Klimawandel der wesentliche Grund für zunehmende Wetterextreme ist.
Ohne rasche globale Klimaschutzmaßnahmen können diese Auswirkungen außer Kontrolle geraten. Die bisherigen Vereinbarungen reichen nicht aus.
Viele Wasserkatastrophen können durch eine geeignete Siedlungspolitik, z.B. durch Freihalten von Überflutungsflächen, und durch Baumaßnahmen wie Speicherseen und Deiche vermieden oder minimiert werden. Einige Katastrophen der letzten Jahre wären dann glimpflicher verlaufen, auch bei uns.