Träume
am 21. Juli
Auf Augenhöhe — Das Science Café in München
Scene from A Midsummer Night's Dream. Titania and Bottom
Edwin Landseer, 1851, National Gallery of Victoria

Übersicht

Dieses Science Café ist bereits vorbei. Wir informieren Sie gerne über zukünftige Science Cafés, tragen Sie sich dazu in unsere Mailingliste ein.

Thema Träume
Datum
Ort


Bergmannstraße 33
80339 München

U4/U5 Schwanthalerhöhe oder Heimeranplatz

Veranstaltung

Moderation von Lisa Krammel und Paul Zasche
Moderation von Lisa Krammel und Paul Zasche (links, in blauen T-Shirts).

Bei diesem Science Café haben wir über das Träumen gesprochen. Manche Menschen träumen vor allem nachts, andere auch am Tag. Die einen erinnern sich an ihre Träume, die anderen nicht. Niemand weiß so genau, woher die Träume kommen und was sie bedeuten. Es gibt Menschen, die behaupten, ihre Träume kontrollieren zu können, viele sind ihren Träumen aber vollkommen ausgeliefert. In unserer Umfrage (siehe unten) wurden ganz unterschiedliche Träume beschrieben. Da zeigt sich, dass endloses Fallen und Fliegen Phänomene sind, die viele von uns in ihren Träumen begleiten. Oft spielen Familienangehörige eine wichtige Rolle, oder auch Ängste vor Versagen, Verlust oder davor, die Kontrolle zu verlieren. Manch einem fallen im Traum die Zähne aus, andere werden von wilden Tieren verfolgt oder erleben den Tod von guten Freunden oder Familienmitgliedern. Wir wollten erfahren, wie es zu diesen Erlebnissen während dem Schlafen kommt und wie man etwa mit Albträumen oder regelmäßig wiederkehrenden Träumen umgehen kann. Ebenso spannend ist auch die kulturelle Bedeutung von Träumen, zum Beispiel wie sie seit Jahrhunderten bis heute in der Kunst thematisiert werden. Um diese Fragen zu beantworten und mit den Besuchern zu diskutieren, hatten wir wieder vier Referent.innen eingeladen:

Andrea Lienesch hat unseren Kurzgeschichten Wettbewerb gewonnen.
Andrea Lienesch, Gewinnerin unseres Kurzgeschichtenwettbewerbs (siehe unten),
ist persönlich angereist, um ihre Geschichte auf dem Science Café vorzutragen.

Der Abend begann mit einer besonderen neuen Perspektive. Um Träume auch von ihrer literarischen Seite zu erkunden, hatten wir einen Kurzgeschichtenwettbewerb ausgerufen. Knapp 40 Schreibende teilten ihre Geschichten mit uns. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, doch letztlich ist unsere Wahl auf Andrea Lienesch gefallen, die sogar nur für den Abend aus dem Raum Köln angereist kam, um ihre Geschichte »Nur ein kurzer Traum« beim Science Café vorzulesen. Sie verschob gleich zu Anfang alle Perspektiven und beschrieb besonders schön die unscharfe Atmosphäre eines Traums, in dem sich zunächst die Schwerkraft und dann auch die eigenen Körperteile auflösen.

Prof. Michael Wiegand beim Vortrag.
Prof. Michael Wiegand findet, man muss nicht unbedingt einen tieferen
Sinn in seinen Träumen suchen.

Anschließend ging es weiter mit Herrn Professor Michael Wiegand, der von der medizinischen Seite her das Thema eingeleitet hat. Er betonte, dass Schlafen und Träumen sehr wichtig für den Menschen sind, und hob hervor, dass das Geschehnis des Traums an sich getrennt von seiner Bedeutung betrachtet werden muss. Man kann auch einfach träumen und seine Gedanken sich selbst überlassen, ohne darin einen tieferen Sinn zu suchen. Durchschnittlich träumt ein Mensch pro Nacht bis zu fünfmal und es ist dabei unbedeutend, ob er sich überhaupt an seine Träume erinnern kann.

Frau Spanl erzählt über ihre Arbeit als Psychotherapeuten und wie oft sie dort mit Träumen konfrontiert wird.
Heidi Spanl (rechts) erzählt über ihre Arbeit als Psychotherapeutin und wie oft
sie dabei mit Träumen konfrontiert wird.

Die Bedeutung von Träumen und deren Inhalten spielt dagegen eine durchaus wichtige Rolle in der Psychologie. Die Diplompsychologin Heidi Spanl erklärt in ihrem Impulsvortrag, dass man dabei nicht die Trauminhalte unmittelbar psychologisch deuten kann, es gehe vielmehr um die damit verbundenen Gefühle. Sie wird bei ihrer Arbeit in der Psychotherapie häufig mit Träumen konfrontiert. Träume können zeigen, was unterbewusst in der Psyche eines Menschen vorgeht. Dass dies richtig zu deuten aber nicht immer ganz einfach sei, macht Herr Professor Hans Förstl dann deutlich. Man müsse sich zunächst klar machen, dass der Traum selbst nicht das ist, was dann beim Gegenüber ankommt, wenn man von einem Traum berichtet. Zum einen erinnere man sich nur an Bruchteile eines Traums, zum anderen gebe es viele Traumelemente, die nur sehr schwer oder überhaupt nicht in Worte gefasst werden können. Aus diesem Grund sei eine Traumerinnerung, von der etwa ein Patient oder eine Patientin dem Psychotherapeuten erzählt, weit entfernt von dem tatsächlich geträumten Traum.

Professor Hans Förstl sollte eigentlich über Träume in der Kunst sprechen.
Prof. Hans Förstl bei seinem Vortrag, unter anderem ging es um Träume in der Kunst.
Simon Rausch (zweiter von rechts) träumt gerne von saftigen Schnitzeln.
Simon Rausch (zweiter von rechts) kann seine Träume aktiv gestalten. Manchmal
wünscht er sich dann das beste Steak der Welt — mit Erfolg.
 

Simon Rausch dagegen ist sich sicher, dass er in seine Träume eingreifen und sich selbst Inhalte zusammenstellen kann. Er bezeichnet sich selbst als Oneironaut – er ist Klarträumer. Zum Beispiel isst er in seinen Träumen gerne leckere Speisen und entdeckt dabei bisher unbekannte Geschmacksnoten. In seinem Buch erklärt er, wie eigentlich jeder das Klarträumen lernen kann, und auch beim Science Café verriet er einige Tricks. Das klingt spannend und machte vielen Lust, es einmal selbst auszuprobieren. Schließlich könnte man dann im Traum unbekannte Orte erkunden, fliegen oder schlicht Sportarten quasi im Schlaf trainieren. Doch in der Diskussion zeigte sich auch, dass manche dem bewussten Träumen skeptisch gegenüberstehen und meinen, man solle nicht überall eingreifen, sondern wenigstens im Traum seinen Gehirnprozessen freien Lauf lassen.

Wir sind uns sicher, dass diesmal wieder für jeden etwas dabei war, und haben uns sehr über die vielen positiven Rückmeldungen gefreut. Vielen Dank an Andrea Lienesch, Heidi Spanl, die Professoren Wiegand und Förstl und an Simon Rausch! Vielen Dank besonders auch an Euch, liebe Gäste, für’s Vorbeikommen, eure Wissbegierde und eure Lust auf Neues! Vielen Dank an Thomas Eberlein und das ganze Team vom Augustiner Bürgerheim! Bis zum nächsten Mal!

Kurzgeschichten

Diesmal hatten wir einen Kurzgeschichtenwettbewerb ausgeschrieben, um das Thema »Träume« von einer weiteren Perspektiven betrachten zu können. Wir haben sehr viele großartige Einsendungen erhalten und eine wunderbare Kurzgeschichte ausgewählt, die wir Euch zu Beginn dieses Science Cafés vorgestellt haben. Die Auswahl war nicht einfach; uns wurden sehr viele schöne, traurige, phantasievolle, ernste und lustige Geschichten geschickt. Wir hatten viel Freude beim Lesen und haben uns nicht leicht getan, nur eine Geschichte auszuwählen. Deswegen präsentieren wir hier, auf unserer Website, eine Auswahl weiterer Kurzgeschichten zusätzlich zur Gewinner-Geschichte:

Traumpolitik

von Christoph Behrens

Einmal bin ich in einem bayerischen Bierzelt Saddam Hussein begegnet. Ich sehe ihn noch genau vor mir, wie er mir gegenübersitzt: eine halbvolle Mass vor sich auf dem Tisch, der Schnauzbart soldatisch getrimmt, das Barett schief auf dem Kopf. Möchtest du mal etwas sehen?, fragte der Diktator bierselig und ich war mir nicht sicher, ob ich das wollte. Aus seiner Innentasche holte er eine glänzende Schatulle hervor und öffnete sie mit einem Zwinkern. Darin lag ein goldener Orden mit der Aufschrift President of the Iraq. Saddam präsentierte sein makelloses Diktatorlächeln, doch ich war skeptisch. Ein insgesamt merkwürdiger Gesamteindruck: Saddam elegant in grüner Generalstabsuniform gekleidet, Fähnchen an der Brust, und um ihn herum Blasmusik und blau-weiße Trachten. Es war kurz nach dem Einmarsch der Amerikaner 2003, Saddams Sturz bereits vollzogen. Und nun hielt er mir seine Präsidenten-Plakette so stolz und selbstbewusst entgegen. Es zerriss mir das Herz, aber ich fragte: Aber das hilft Ihnen jetzt auch nicht mehr so viel weiter, oder? Woraufhin Saddam mich so enttäuscht und beleidigt anstarrte, dass ich vor Schreck erwachte.

Doch damit hatte meine Traumkarriere in der Weltpolitik gerade erst begonnen. Es waren zunächst die Despoten, mit denen ich mich nachts herumschlagen musste. Auf Saddam folgte Mahmud Ahmadinedschad. Er hielt mir einen Privatvortrag über die Kunst der Demagogie. Den Titel weiß ich noch genau, da er mit weißer Kreide auf einer Tafel im Präsidentenbüro angeschrieben stand. Leider habe ich die einzelnen Stichpunkte vergessen, sonst säße ich wohl mittlerweile selbst an Mahmuds Platz und würde die Iraner ordentlich aufwiegeln.

Nach einer kurzen Begegnung mit Vladimir Putin traf ich erstmals Angela Merkel; die Bundeskanzlerin klagte mir im Traum ihr Leid über die zurückgetretene Ministerin Annette Schavan. Das war der Beginn der demokratischen Phase meiner Träume. Merkel war der einzige Politiker, der mir noch ein zweites Mal begegnete. Diesmal umarmte sie mich, ihr sei kalt, sagte sie.

Am traurigsten war jedoch das Treffen mit Bundespräsident Christian Wulff. Gerade setzte ihm die Bild-Zeitung wegen der Mailbox-Affäre heftig zu, doch irgendwie fand er doch Zeit, sich mit mir zum Frühstück zu treffen. Tiefe Augenringe gruben sich in sein Gesicht, er wirkte fahrig, verbittert. Aus dem Mund roch er bereits zu so früher Stunde nach Alkohol. Das geht nicht mehr lange gut, dachte ich. Wenige Tage später trat er zurück.
Eine psychologisch veranlagte Freundin meinte zu mir, ich würde wohl Prominente im Traum treffen, weil ich mich im Wachzustand unterfordert fühle. Du fühlst dich einem höheren Zirkel zugehörig, analysierte sie nach dem Vorfall mit der Kanzlerin. Aber ich glaube nicht, dass das stimmt. Ich habe auch tagsüber schon einige Politiker getroffen und reden hören. Aber da weichen sie nie von ihrer Rolle ab, spulen artig das herunter, was von ihnen erwartet wird. Im Traum hingegen zeigen sie ihre wahre Seite, da trinken sie oder brauchen Wärme, halten lustige Vorträge und führen sich auf wie Schüler in der letzten Sitzreihe. Könnten Politiker nicht tagsüber auch ein wenig so sein?

Die einzige Ausnahme war übrigens Martin Sonneborn, der mir vor einigen Jahren in Köln über den Weg lief. Betrunken aber wach sammelten wir einen Abend lang gemeinsam Unterschriften für seine Partei »Die Partei«. Als Dank versprach er mir spontan, mich nach der Machtübernahme zum »Minister für blondes Haar« zu ernennen. Das ist wahre Macht.

Traum oder Wirklichkeit

von Ida Blum

Plötzlich wird die Wand in meinen Schlafräumen durchsichtig und ich sehe sanftes Laternenlicht, inmitten des mittelalterlichen Paris. Sekunden später öffnet sich jene und ich spüre die sanfte Brise des nächtlichen Windes. Aus meinem Bett erwächst ein überdimensionaler Sonnenschirm. Und nacheinander fliegen unterschiedliche Götter und Engel direkt in mein Schlafzimmer um es sich unter dem Schirm gemütlich zu machen. Wir unterhalten uns prächtig, verstehen uns gut und lachen viel. An einer dieser Göttinnen kann ich mich gar nicht sattsehen. So schön ist sie. Ich frage, ob ich sie berühren darf, um ihre Schönheit zu spüren.
Wie Schaumflocken fühlt sie sich an. Und was es damit auf sich hat, erfahre ich erst viel später. Doch davon ahne ich zu jenem Zeitpunkt noch nichts.
Einer meiner Besucher, ein Engel, lädt mich zum Reisen ein. Ich willige freudig ein und schon sitze ich auf seinem Rücken. Wir erheben uns in die Lüfte und fliegen direkt aus meinem Schlafzimmer in die dunkle Nacht hinaus.
Ich spüre seine gewaltigen Flügel schwingen. Er fliegt mit mir hinauf in den Himmel. Und bringt mich in das Reich des Wissens. Dieser Ort besteht aus vielen Türen. Und hinter jeder Türe verbirgt sich ein Themengebiet. Der Engel sagt, ich darf mir aussuchen, in welchem Gebiet ich dazulernen möchte. Ich wähle Englisch.
Ich bedanke mich und bitte den Engel, mich rechtzeitig wieder zurück zu bringen. Er erklärt mir, ich solle mich nicht sorgen, denn wir reisen in Lichtgeschwindigkeit. Und dies bedeute, dass wir im gleichen Moment ankommen, in dem wir fort geflogen sind. Es sei sozusagen kein Augenblick vergangen. Am Ende unserer Reise finde ich mich im Inneren eines Baumes wieder. Durch Wurzeln gelange ich nach oben, zurück in mein Schlafzimmer. Und bevor ich hochklettere, erhalte ich als Geschenk ein Zeitungsinserat. Auf diesem steht ein Tag und ein Ort. Ich merke mir den Inhalt der Botschaft bis zum nächsten Morgen und notiere diese gleich nach dem Erwachen. Weil ich nicht sicher bin, ob ich geträumt habe oder wach war, recherchiere ich im Internet nach Göttinnen, die sich anfühlen wie Schaumflocken. Und siehe da, ich werde fündig. Genannt wird Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe und des Schicksals, deren Name »die Schaumgeborene« bedeutet. Dies ist meine erste Begegnung mit der griechischen, sagenumwobenen Mythologie.
Ich schenke der Botschaft meines Traumes Glauben und begebe mich zum verkündeten Tag an den besagten Ort. An jenem Abend begegnet mir ein irrer Ire, der ausschließlich Englisch spricht. Es ist Liebe auf den ersten Blick und wir zelebrieren unser Zusammensein zwei Jahre lang. Am Ende unseres gemeinsamen Weges spreche ich fließend Englisch.
Traum oder Wirklichkeit? Ich sage an dieser Stelle einfach mal Danke.

Elefant

von Marlene Fleißig

Es tut mir leid, ihre Freundin ist nun ein Elefant, sagt der Arzt und legt mir mitfühlend seine Hand auf die Schulter.
Ein Elefant? Wieso das denn?, frage ich und schaue zu Brigitte.
Tatsächlich sieht sie etwas grau aus um den Rüssel.
Das passiert manchmal, antwortet der Arzt lapidar. Langsam könnte er seine Hand von meiner Schulter nehmen.
Und was mach‘ ich jetzt? Meine Wohnung ist doch gar nicht ausgerichtet für einen Elefanten. Ganz zu schweigen von meinem Sexleben.
Brigitte sieht mich aus ihren treuen braunen Augen an und schnaubt überraschend leise durch ihren Rüssel.
Gibt es denn keine Behandlung? Ich bin privat versichert, sage ich zum Arzt und trete einen Schritt zurück, seine Hand rutscht endlich von mir runter.
Manchmal hört es von alleine auf. Die Forschung ist da noch nicht so weit, wissen Sie. Das Phänomen ist dann doch zu selten, das öffentliche Interesse daran gering. Auch die sogenannte Nacho-Cheese-Challenge, bei der man ein Video von sich auf Facebook posten musste, in dem man einen Eimer heißen Nachokäse über sich schüttete, um auf die Krankheit aufmerksam zu machen, hat daran leider nichts geändert.

Er schüttelt den Kopf. Ich schüttle den Kopf.
Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen die Kontaktdaten zu einer der Selbsthilfegruppen im Raum geben. Da wäre einmal D.U.M.B.O…, ich unterbreche ihn gleich:
Nein Danke, auf diesen Psychokram kann ich verzichten. Gibt's keine Tabletten?
Der Arzt tritt wieder näher auf mich zu und fasst an meine andere Schulter:
Ich würde am Tag zwei bis drei Schuber Heu vorschlagen. Und ungefähr 200 Liter Wasser, sonst verdurstet sie Ihnen noch.
Brigitte lässt sich von der Unterhaltung nicht beeindrucken, sie reibt ihre Stoßzähne am Schreibtisch.
Ohne ein weiteres Wort verlassen wir die Praxis. Natürlich nimmt Brigitte beim Rausgehen einen Teil des Türrahmens mit, aber das ist wohl auch schon egal.
Auf dem Heimweg über die Maxstraße starren uns die Passanten an. Aber das bin ich gewöhnt, Brigitte war schon immer ein Hingucker.
Trotzdem komme ich nicht umhin, ihr Vorwürfe zu machen. Schließlich muss sie irgendwas damit zu tun haben. Sie war oft so nachtragend, das hat das Ganze mit Sicherheit provoziert.
Und Hautcreme hättest du auch ruhig öfter mal verwenden können, meine Schwester hat dir das doch schon immer gesagt, schau dich jetzt an!, schimpfe ich, während ich sie am Ohr gefasst um die Ecke zum Königsplatz führe. Ihre Haut ist am Ohr tatsächlich viel rauer als vorher.
Brigitte bremst ab und fängt an, ein Bäumchen gegenüber vom Bäcker anzuknabbern. Gut so, wo ich das Heu herbekommen soll, weiß ich noch nicht.
Ihr Elefant darf hier aber nicht hinscheißen.
Die Bäckereifachverkäuferin, ihres Zeichens dicke Matrone, ist nach draußen gewatschelt, um mir ihr rotes Gesicht entgegenzustrecken.
Macht sie doch gar nicht, sage ich nach einem kurzen Blick unter Brigittes Schwanz.
Der darf da nicht hinscheißen, hören Sie!, meckert sie weiter.
Und wenn schon, sieht immer noch besser aus, als ihre Semmeln, sag ich der Dicken und ziehe Brigitte sanft am Ohr weiter.
Die Meinung über Brigittes Kot muss ich dann aber eine Straße weiter doch revidieren. Der Haufen stinkt wirklich gewaltig.

Endlich bei uns zu Hause angekommen bin ich froh, dass wir im Erdgeschoss wohnen. Zwar muss ich Brigitte über die Terrassentür hereinlassen – ihr Hinterteil ist zu gewaltig für den Vordereingang. Außerdem will ich nicht, dass Nachbar Frings sie sieht. Der sieht so aus, als wäre er ganz scharf auf Elfenbein, der alte Geldsack – aber immerhin gibt es keine Treppen zu bewältigen.
Brigitte geht dann auch gleich zu ihrem Lieblingssessel und fängt an, sich an der Lehne zu reiben. Ich bearbeite ihren Rücken ein bisschen mit dem Besen, dann geht es ihr besser, muss wohl gejuckt haben.
Heu habe ich noch immer keins, aber dafür teilen wir uns brüderlich fünf Fertigpizzen, einen Liter Vanilleeis und den Rest Chili, der noch auf dem Herd steht. Brigitte hatte schon immer einen gesegneten Appetit, nichts Neues also für mich.
Dann sehen wir wie jeden Sonntag Tatort, den aus Münster, und Brigitte lacht oder schnaubt irgendwie und ihr Rüssel zittert dabei so süß. Wie jedes Mal schläft sie ein, bevor der Mörder gefasst ist, und ich schmiege mich auf dem Teppich an sie, streiche über ihren rauen Rücken und finde das ganze gar nicht so schlecht.

Nur ein kurzer Traum

von Andrea Lienesch

Der Gang ist lang und schlecht beleuchtet. Meine Schritte klingen merkwürdig dumpf auf dem Linoleum. Nur ein kurzer Traum, hatte der Arzt gesagt, dann ist es auch schon vorbei. Reine Routine, völlig ungefährlich. Trotzdem bin ich nervös. Die Schwester geht vor mir her, aber sie ist viel zu schnell. Ich versuche, mit ihr Schritt zu halten, doch ich bewege mich ungelenk und langsam, als liefe ich mit Skistiefeln durch Sand. Sie blickt sich um. Ihre Lippen sind breit und rot, wie die eines Clowns. Habe ich sie vorher schon einmal gesehen? Ich kann mich nicht erinnern, weiß nicht, wo sie hergekommen ist. Hat der Arzt sie geschickt? Auf jeden Fall muss ich ihr folgen, ich kenne den Weg ja nicht. Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren. Ob das wegen der Medikamente ist? Ich glaube, ich habe etwas zur Beruhigung bekommen, bin mir aber nicht sicher. Mein Kopf fühlt sich an wie ein gasgefüllter Ballon. Vielleicht ist das merkwürdig, aber vielleicht muss das auch so sein.
Die Neonröhren über mir surren und flackern. Das sollte mal jemand in Ordnung bringen, denke ich. Was macht denn das für einen Eindruck auf die Leute? Welche Leute?, fragt die Schwester, ohne sich umzusehen. Ich zucke zusammen. Habe ich das etwa laut gesagt? Aber sie hat natürlich Recht, hier sind keine Leute, nur sie und ich. Es gibt auch keine Türen. Welchen Zweck hat dieser Gang, wenn es keine Türen gibt? Keine Türen, keine Fenster, ich komme mir vor wie in einem Tunnel. Wir laufen immer weiter. Die Schwester bewegt sich mühelos, sie scheint beinahe zu schweben. Ich komme kaum voran. Meine Beine sind so schwer, das liegt wohl daran, dass meine Füße so unglaublich groß sind. Oben schwebt mein Ballonkopf, während meine Riesenfüße mich in den Boden ziehen wollen. Der Arzt wird das in Ordnung bringen, wenn ich nur rechtzeitig den Operationssaal erreiche. Das hat er doch gesagt, oder nicht?
Die Schwester hat angehalten und redet auf mich ein, aber ich kann sie nicht verstehen. Es klingt, als würde sie in ein leeres Wasserglas sprechen. Dann holt sie eine Sanduhr aus ihrer Tasche und zeigt mit dem Finger darauf. Wir sind spät dran. Ich nicke und deute auf meine Füße. Entnervt verdreht sie die Augen, zieht dann aber ein Skalpell aus dem Ärmel und trennt meine Füße ab. Nun bin ich ein Ballon und steige nach oben. Ich mache Schwimmbewegungen mit den Armen und kämpfe mich mühsam vorwärts. Die Luft ist dickflüssig und zäh. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt wirklich schneller bin.
Gleich macht der Gang eine Biegung nach links. Die Schwester ist schon vorausgeeilt, sodass ich sie nicht mehr sehen kann, aber ich höre ihre Wasserglas-Stimme, die mich antreibt. Endlich biege ich auch ab, und da sehe ich sie wieder. Ein schwebender, leuchtend weißer Punkt. Ich frage mich, ob sie auch keine Füße mehr hat.
Wieder biegen wir links ab. Erst sie, dann ich. Wie ein Glühwürmchen fliegt sie vor mir her. Es ist gut, dass sie leuchtet, denn die Luft ist jetzt so dick, dass ich kaum noch etwas sehen kann. Milchig und zäh wie Froschlaich. Ich fürchte, die Orientierung zu verlieren, jedes Mal, wenn sie wieder abbiegt und aus meinem Blickfeld verschwindet.
Die Abstände zwischen den Abbiegungen werden immer kürzer und immer biegen wir nach links ab. Es scheint, als bewegten wir uns durch ein Schneckenhaus. Ich hoffe, die Schnecke bemerkt nicht, dass wir hier drin sind.
Die Schwester ruft wieder nach mir, doch ich schaffe es nicht, zu antworten. Ich komme auch immer noch kaum voran. Bin ich etwa selbst die Schnecke? Bewege ich mich deswegen so langsam? Die Glühwürmchen-Schwester ist stehen geblieben und schwirrt ungeduldig vor mir hin und her. Ich möchte ihr sagen, dass ihr ein Fehler unterlaufen ist. Ich wollte keine Schnecke werden! Sie muss die Patientenakten verwechselt haben, von solchen Dingen hört man doch immer wieder! Darf eine Krankenschwester überhaupt ein Skalpell haben? Als ich den Mund öffne, steigt nur eine schillernde Blase heraus. Ich versuche es erneut, aber es kommen bloß weitere Blasen, keine Töne. Panik steigt in mir auf. Ich spucke mehr und mehr Blasen aus. Mit jeder Luftblase, die meinen Mund verlässt, werde ich schwerer. Schließlich spüre ich, dass ich langsam in die Tiefe sinke. Über mir zerplatzen lautlos die Blasen. Ich suche nach der Schwester, aber sie scheint verschwunden zu sein. Je weiter ich sinke, desto flüssiger wird die Luft. Ich falle schneller und schneller. Um mich herum ist es jetzt dunkel und kühl. Erstaunt stelle ich fest, dass mein zusätzliches Gewicht mich nicht belastet. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass ich zunehmend die Kontrolle über meinen Körper zurückgewinne. Ich spüre meine Arme, meine Beine, ja sogar meine Füße sind wieder da. Bald falle ich nicht mehr, sondern sause wie ein Komet durch die Dunkelheit.
Plötzlich sehe ich ein helles Licht. Ich frage mich, ob das die Schwester ist und steuere darauf zu. Das Licht wird größer und leuchtet stärker, aber es blendet mich nicht. Ich höre entfernte Stimmen, undeutlich, aber vertraut. Als ich meine Arme ausstrecke, tauche ich in das Licht ein. Unsichtbare Hände ergreifen mich und legen meinen erschöpften Körper auf weiche Kissen. Eine freundliche Stimme ruft meinen Namen und ich öffne die Augen. Vor mir steht die Schwester, sie sieht ein wenig unscharf aus, aber das ist ja auch nicht verwunderlich. Sie ist nun kein Glühwürmchen mehr. So, sagt sie und lächelt, das wäre geschafft. Die Operation ist gut verlaufen, Herr Baumgartner. Ich hoffe, sie hatten einen schönen Traum.

Verräterische Träume

von Simon Lössl

Dr. Ostermann war sichtlich irritiert. Es ging also schon wieder um diese Kristalle? Ja, meinte Mathias Bohm, so wie jedes Mal eigentlich.
Und Sie waren wieder eingeschlossen darin, wenn man so will.
Genau. Es war derselbe Traum wie in den vorigen Nächten, aber er wird jedes Mal irgendwie… intensiver. Bohm seufzte tief. Danach ist es auf jeden Fall vorbei mit dem Schlaf. Das bringt mich noch um!

Dr. Ostermann stand vor einem ausgesprochen merkwürdigen Phänomen. Innerhalb weniger Tage hatten sich bei ihm mehrere Patienten gemeldet, die seit kurzem an ungewöhnlichen Alpträumen und Schlafproblemen litten. Was Ostermann dabei stutzig machte, war die Beschreibung der Träume. Seine Patienten berichteten übereinstimmend von Kristallen oder auch Glassplittern, innerhalb derer sie gefangen waren. Dabei sprachen sie jedoch auch von einer Art universalem Wissen mit dem sie sich in Kontakt wähnten, ohne es genauer beschreiben zu können.
Zunächst hatte Ostermann eine post-traumatische Belastungsstörung im Verdacht, doch stets erwiesen sich die üblichen Therapieansätze als wirkungslos. Sein Patient Bohm war da keine Ausnahme. So blieb dem Arzt nichts weiter übrig, als jenem eine Erhöhung der Dosis von ›Relaxatio F‹ zu empfehlen.

Schon wieder dieses Kristall-Dingsbums, kommentierte sein Kollege Friedmann die Schlafstörungen, während er den Streifenwagen lenkte.
Du lässt das jetzt so komisch klingen, als wäre ich irgendwie verrückt oder so, maulte Bohm säuerlich. Ehrlich, es wird jede Nacht schlimmer, das ist…

Achtung, an alle Einheiten! An alle Einheiten! Das Funkgerät unterbrach den Dialog abrupt. Auf der A8 zwischen Kreuz München Süd und Hofoldinger Forst feuert ein unbekannter Schütze auf Verkehrsteilnehmer!
Bohm und Friedmann sahen sich an. Sie waren zweifellos die nächstgelegene Streife. Mit Blaulicht und Sirene rasten sie los.
Die Situation war kritisch. Schon von weitem sahen die beiden Polizisten mehrere Autos im Straßengraben liegen, allesamt offenbar vom Amokschützen getroffen. Angestrengt versuchten sie im mächtigen Wald links und rechts der Autobahn irgendetwas zu erkennen. Bohm stutzte. Da war doch gerade ein kleiner blauer Blitz mitten auf der Fahrbahn?
Noch ehe er darüber nachdenken konnte, zerbarst die Frontscheibe des Polizeiwagens mit einem lauten Knall. Bohm funktionierte jetzt wie eine Maschine. Hinter das Armaturenbrett geduckt, packte er das Lenkrad und brachte den Wagen mit der Handbremse zum Stehen. Sein Kollege mit dem er sich gerade noch unterhalten hatte, war tot.

Sofort stellte Bohm die Sirene aus und forderte über Funk Verstärkung an. In weiterhin geduckter Haltung sprintete er dann zu den Autos im Straßengraben, neben denen inzwischen eine Frau am Straßenrand stand und aufgeregt mit den Armen wedelte. Sie hatte vorhin den Notruf verständigt. Gehen Sie in Deckung! Ich habe Verstärkung angefordert! rief Bohm.
Die Frau war ein leichtes Ziel. Hatte es der Schütze nur auf fahrende Autos abgesehen?
Ich habe mich geirrt, es wird nicht geschossen!, rief sie zurück. Da schwebt irgendwas in der Luft!
Bohm starrte ungläubig auf die Stelle, wo sein Wagen von der vermeintlichen Kugel getroffen wurde. Etwa einen Meter über dem Asphalt befand sich tatsächlich ein fast unsichtbares, etwa faustgroßes Objekt.

Nachdem er die Unfallstelle gesichert und die Frau notdürftig beruhigt hatte, untersuchte er das Phänomen.
Verteilt auf der Größe einer Faust schwebten etwa ein Dutzend perfekt spiegelnde Würfel über der Fahrbahn, jeweils etwa einen Millimeter groß. Er wollte sie greifen und zur Seite schaffen, doch sie blieben unverrückbar an Ort und Stelle. Auf völlig unerklärliche Art und Weise waren sie offenbar derart fest an ihrer Position verankert, dass sie fahrende Autos durchschlugen wie Gewehrkugeln.
In der Ferne hörte er Sirenen heulen. Die Verstärkung war gleich da und sein Einsatz somit vorbei.
Im Laufe der nächsten Stunden tauchten immer mehr Würfel auf. Die Notrufzentralen waren heillos überlastet und Einsatzkräfte weltweit hoffnungslos überfordert, während vor allem im Verkehr – und zwar sowohl an Land, zu Wasser als auch in der Luft – immer mehr Opfer zu beklagen waren. Noch im Laufe des Nachmittags riefen die ersten Regierungen den Notstand aus und schon am Abend war ein Großteil des gesamten weltweiten Verkehrs zum Erliegen gekommen. Die Staats- und Regierungschefs der meisten Länder waren nun intensiv miteinander in Kontakt.
Quasi aus dem Nichts hatte sich innerhalb weniger Stunden eine schwerwiegende internationale Krise entwickelt, verursacht durch eben jene rätselhafte Würfelchen, die jeglichen Naturgesetzen zu widersprechen schienen.

Zitternd ließ Bohm sich aufs Sofa fallen. Was für ein Tag! Sechs Personen und sein langjähriger Kollege Jürgen Friedmann, jäh aus dem Leben gerissen von einem Phänomen, das niemand wirklich erklären konnte!
Er verzichtete aufs Fernsehen, so dass er nicht erfuhr, in welches Chaos die Welt gerade schlitterte. Bleierne Müdigkeit umfing ihn und zog ihn unweigerlich in den Schlaf.

Oder war er gerade aufgewacht? Er befand sich wieder innerhalb dieser Kristalle, doch etwas war diesmal anders. Es gab viel mehr davon als je zuvor und er konnte sich darin frei bewegen. Wo war sein Körper? Welche Art von Wesen war er überhaupt? Ziellos raste er durch die Kristallstruktur. Was sah er da gerade? Wie konnte er überhaupt etwas sehen, wenn er gar keine Augen besaß?
Wie schon in den vergangenen Nächten spürte er langsam wieder dieses universale Wissen, das weit über seinen Erfahrungshorizont hinauszugehen schien – und plötzlich wurde ihm klar, wer, oder besser gesagt, was er wirklich war.

Noch kann ich nicht viel sagen, aber offenbar handelt es sich um ein ernstes Problem. Etliche Objekte wissen inzwischen definitiv Bescheid. Artox war sichtlich besorgt.
Aber wieso? Cantha rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
Es muss eine Störung im System sein. Anscheinend wird die Raumstruktur zum Teil nicht mehr richtig simuliert.
Aber das erklärt doch nicht, wieso manche Objekte plötzlich wissen, dass sie … Software sind! Nun ja, wenn in ihrer Welt plötzlich überall spiegelnde Würfel schweben, würden Sie sicherlich auch ins Grübeln kommen, nicht wahr? Wie dem auch sei, im Grunde ist die Simulation so unbrauchbar.
Und was jetzt?
Na ja, das Übliche. Wir korrigieren den Fehler, setzen die Kristallitstruktur auf den letzten konsistenten Zustand zurück und starten den Energiefluss neu.
Mit einem leisen Summen begann X1174, einer der leistungsfähigsten Supercomputer der Irpada-Gruppe, die automatische Fehlerkorrektur. Für einen kurzen Moment verschwanden die zahllosen Lichtblitze, die durch seine Kristalle schossen, doch nur wenige Sekunden später arbeitete das System wieder normal.

Was ist eigentlich mit deinem Kristall-Dingsbums?, fragte Friedmann nach, während er den Streifenwagen lenkte.
Du lässt das jetzt so komisch klingen, als wäre ich irgendwie verrückt oder so, maulte Bohm säuerlich. Verschwunden, es ist einfach weg. Ich schlafe in letzter Zeit wieder wie ein Baby.
Das Funkgerät blieb stumm.

Dr. Ostermann sah seine aktuellen Akten durch. ›Relaxatio F‹ sprach bei seinen Patienten gut an, doch ein Rätsel blieb. Wie konnten mehrere Personen unabhängig voneinander exakt die gleichen Alpträume haben? Er beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen.

Eine kurze Odyssee

von Salvatore Satta

Giovanni hatte Wildschweine und Hirsche zur Welt kommen und wieder von ihr gehen sehen. Er hatte Geier deren Aas fressen und am Ende zu Aas werden sehen. Nur einige Pinien und die Erde, aus der sie sprießen, waren älter als er. Er hatte die Sonne mehr als fünfzigtausendmal auf- und untergehen sehen. Er war da, als die Parkwächter kamen und die Straße, die manche Leben gekostet hatte, gebaut wurde. Jetzt war die Zeit gekommen, an den Wächtern vorbei, durch das Tor, über die Straße in die Myrtensträucher zu ziehen, in denen er vor so vielen Sonnenwenden das Licht der Welt zum ersten Mal erblickte.

Giacomo hatte nichts davon erlebt. Kindheit und Jugend hatte er im Weiher verbracht und sich dort von toten Pflanzen ernährt. Nun aber, in seinen besten Jahren, unter der heißen Mittagssonne auf Giovannis Schultern sitzend, hatte er sich seinem Schicksal entzogen, auf die Liebe verzichtet und war, seine erste und einzige Reise angehend, dem Alten auf seine letzte gefolgt.

Es ging immer langsamer voran. Als aus Waldboden Pflasterstein wurde, verließen Giovanni und Giacomo, unter die Augen der Wärter tretend, endgültig auch die Sicherheit der Bäume. Die orange gekleideten Männer, die im Schatten eines Wacholderbaumes Espresso tranken, richteten ihre Blicke auf den schwerfällig über den Platz hinwegziehenden Giovanni. Einer zeigte auf ihn, die anderen lachten nickend. Giovanni und Giacomo hofften leise, dass man sie einfach durchließe und schliffen, mit firmen Blicken, weiter gen Freiheit. Zu ihrer Erleichterung hielt man sie nicht auf und eine Weile später war die Straße bereits in Reichweite. Zwar hatte Giacomo die Angst vor der Überquerung verloren, die Legenden, die sich um den Myrtenwald ranken, schauderten ihn trotzdem noch.

Sie hatten das Tor fast erreicht. Mittlerweile hatte Giacomo entschieden, seine tiefsten Ängste zu überwinden und ohne Furcht und Tadel in den sagenumwobenen Ort zu reiten, da hörten sie plötzlich Schritte auf sie zukommen. Ihre Herzen rasten. Sie wagten es nicht einmal, sich umzuschauen. Die Schritte kamen näher und näher, mit jedem Schritt bebte der Pflasterstein stärker. Die Herzen pochten immer schneller und Beben und Pochen wechselten sich ab in einem Trommelwirbel, der die greifbare Niederlage einzuläuten schien. Den großen, an die Myrtensträucher grenzenden Weiher sollten sie nicht mehr zu Gesicht bekommen, so schoss es beiden durch den Kopf. Da griffen plötzlich, ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigend, zwei Hände unter Giovannis Panzer und hoben ihn empor. Beinahe wäre Giacomo losgeflogen, doch er hatte sich geschworen, den Geistern, die er gerufen hatte, um keinen Preis der Welt nachzugeben. Wie ein Paukenschlag wären ihre Herzen beinahe explodiert, da sahen sie aus der Höhe den riesengroßen, tiefblauen Weiher und, wie in Trance, bemerkten sie nicht, dass unter ihnen die Straße vorbeizog. Als man sie vor den Myrten absetzte, wollten sie ihren Augen nicht trauen. Giacomo war durch den Wirbel ein gefühltes Jahrzehnt gealtert.

Mit schwindenden Kräften zerrte Giovanni seinen alten Körper ein paar Zentimeter in die Sicherheit der Sträucher und hielt ausgelaugt an. Auch Giacomo, der nicht mehr der Jüngste war, befiel eine starke Müdigkeit. Mit einem letzten Flügelschlag schaffte er es noch auf Giovannis Panzer und sackte in eine der Rillen, die vom Zahn der Zeit zu Ende gekerbt schienen wie uralte Schluchten von einst reißenden Flüssen. Dann schloss auch Giovanni die Augen, wiegend im süßlichen Kindheitsduft der blauschwarzen Beeren.

Es war ein Rascheln, das sie wieder aus dem Schlaf zog. Die niedrig stehende Sonne verriet Giovanni, dass der Abend nicht fern lag. Giacomo fühlte sich, als hätte er sein halbes Leben verschlafen. Unter starken Schmerzen kämpfte er sich zurück auf Giovannis Schultern. Verwundert blickten sie sich um, doch ringsumher war nichts zu sehen. Dann hörten sie erneut ein Rascheln, dieses Mal ein längeres. Doch erneut war nichts zu sehen. Es folgte ein weiteres, intensiveres Rascheln. Doch es wollte sich kein Verantwortlicher finden lassen. Bis sie plötzlich buchstäblich umraschelt wurden. Das Geräusch schien von allen Seiten zu kommen, als wären die Myrten voller unsichtbarer Schlangen. Giovanni hieß Giacomo, sich zwischen Panzer und Schultern zu verstecken. Mit dem ersten, vorsichtigen Schritt nach vorne hörte das Rascheln plötzlich auf. Kurz glaubte Giovanni, im Geäst eine fliehende Zornnatter gesehen zu haben. Doch das behielt er lieber für sich.

Sie kämpften sich langsam weiter. Das dichter werdende Gestrüpp ließ sie bald den Vorfall vergessen. Irgendwann begann Giovanni, vom Leben vor den Parkwächtern und der Straße zu erzählen. Er erzählte davon, wie einmal im Winter Schnee gefallen war und er fast erfroren wäre. Er erzählte ihm, wie er einst auf der Spitze des Großen Berges stand und tausende Lichter aus der Ferne über die Täler strahlten. Er erzählte ihm von sternklaren Nächten, vom Nebel im Vollmond, dem Geschmack eines Pinienkerns. Er erzählte von kämpfenden Mufflons, blitzschnellen Falken, Herden weißer Esel, von Rosaflamingos auf Rast und genialen Füchsen und spinnenhaft kletternden Eidechsen. Er erzählte ihm alles, was er erlebt und gehört hatte, wie alles, was er erlebt und gehört hatte, vergangen war. Ausgenommen natürlich die Geschichte der Eintagsfliege, die auf einer Schildkröte in den Tod reitet. Davon hatte er, trotz all dieser Erlebnisse und Geschichten, nie zuvor gehört, geschweige denn es erlebt.

Giacomo erzählte ihm, wie es im Weiher immer nur um drei Dinge ging, die sich endlos wiederholten. Er erzählte ihm, wie es überwiegend um Nahrung ging, um Tonnen Pflanzenreste, die man langsam aber stetig aus dem Wasser pickte. Er erzählte ihm, wie es mit der Zeit zunehmend um das Leben nach dem Weiher ging, wie man schnellstmöglich einen Partner fand, dessen Anblick es wert war, so ziemlich das Letzte zu sein, was man auf dieser Welt sah. Dann erklärte er ihm, was man am Weiher über den Myrtenwald wusste. Es lebe dort ein Chamäleon, und alleine die Angst, ihm zu begegnen, genügt, um alle für immer in sicherster Entfernung an die Beschaulichkeit des Weihers zu binden. Dem Chamäleon kann man nämlich nicht entkommen: zu spät sieht man es, zu früh wird man gesehen. Denn das Chamäleon hat hinter, neben und vor sich Augen, und eine Zunge, die genauso schnell herauszischt wie das Fünkchen Zeit, das einem dann auf Erden noch bleibt.

Die Sonne führte ihren Lauf nach Westen fort. Bald würde sie im Großen Weiher versinken. Giovanni und Giacomo liefen weiter mit ihr. Nach und nach öffneten sich die Myrten auf einen schwarzweiß gepunkteten Felsbalkon, vor dem sich bis in die Ferne ein immer blauer Weiher erstreckte. Dass er das noch erleben sollte, dachte Giacomo, und Giovanni ließ sich müde aber zufrieden auf seinen Panzer, der ihn vor bitterer Kälte, schlauen Füchsen und blitzschnellen Falken beschützt hatte, sacken. Giacomo lehnte seinen vergreisten Körper zurück und genoss den wunderschönen Ausblick. Sie hatten den besten Platz von allen erwischt, und im Angesicht unendlicher Ausdehnung überlegte Giacomo, ob das sehkräftige Chamäleon jemals den ganzen Großen Weiher erblickte. Als allmählich die Sonne abzutauchen begann und mit ihren letzten Strahlen die Wasseroberfläche rubinrot färbte, wusste er, kein Fünkchen Zeit mehr zu haben für kämpfende Mufflons, uralte Schluchten und reißende Flüsse. Im Zwielicht zeichneten sich immer klarer die Formen des Vollmonds und der hellsten Himmelskörper ab. Gleich einer vorbeigaloppierenden Herde weißer Esel, die am Horizont verschwindet, verklang mit einem letzten roten Strahl die Sonne-Mond-und-Stern-Sinfonie. Giovannis und Giacomos Spuren verloren sich im Nebelmeer der Morgendämmerung.

Umfrage

Zum Thema »Träumen« hatten wir hier wieder eine kleine Umfrage vorbereitet. Vielen Dank an alle Teilnehmer.innen!

Die Ergebnisse wurden auf der Veranstaltung präsentiert und Sie können auch hier die Ergebnisse erkunden und die Traumerfahrungen der Umfrageteilnehmer nachlesen:

  • Die Befragten können sich ungefähr 2–3 Mal pro Woche an ihre Träume erinnern.
    (Genau genommen 2,715 Mal pro Woche.) Die Angaben schwanken allerdings stark, von jeden Tag (oder sogar an mehrere Träume pro Tag) bis einmal im Monat oder fast nie.
  • Für 54% der Befragten ist schon einmal ein Traum wahr geworden und 43% der Befragten träumen einen Traum immer wieder.
  • 69% der Befragten sind schon (mindestens) einmal im Traum geflogen.
  • Aber nur 39% der Befragten sind schon einmal in einem Traum gestorben.
  • 78% der Befragten hatten schon einmal einen luziden Traum.
    (In luziden Träumen, auch Klarträume genannt, wird einem im Traum bewusst, dass man träumt.)
  • Allerdings können lediglich 14% der Befragten beim Einschlafen steuern wovon sie träumen werden.
  • 59% hingegen haben schon einmal einen Traum nach dem Aufwachen weitergeträumt.

Im folgenden haben wir einige der Antworten auf unsere Freitextfragen dokumentiert:

Träumen Sie einen bestimmten Traum immer wieder?

Ich verpasse einen Flug oder einen Zug und alles geht schief.

Es geht um Kontrollverlust. Ich muss sehr dringend pinkeln und schaffe es nicht rechtzeitig auf die Toilette.

Große Wellen brechen über mich herein, in unterschiedlichen Szenen, die Wellen in verschiedenen Farben und ich gehe immer unbeschadet daraus hervor.

Stresstraum, nicht rechtzeitig fertig/da zu sein.

Monster verfolgt mich. Aber jetzt schon länger nicht mehr.

Ich werde von Tieren bedroht

Als ich noch zur Schule ging träumte ich immer wieder, das ich in der Schule stehe, aber meine Hausaufgaben nicht gemacht habe. Sie werden kontrolliert und ich bekomme Ärger.

Ich komme zu spät in die Schule und bekomme keinen Schulabschluss oder kann meine Ausbildung nicht beenden.

Ich bekomme ein Baby. Liebe es sehr, vergesse aber kurzzeitig das ich mich um es kümmern muss. Als es mir einfällt, ich hingehe, ist es verdurstet.

Ich wohne in einem seltsamen Haus, wo man aufpassen muss, dass man nicht irgendwo runter oder reinfällt.

Ich bin ein Kind und befinde mich im Haus meiner Eltern. Wenn ich bei Dämmerung oder Nachts aus dem Fenster sehe, sehe ich einen fremden Mann im Garten stehen, der unser Haus beobachtet. Sein Gesicht sehe ich nicht. Im Zimmer in dem ich mich befinde ist es dunkel, aber er sieht mich trotzdem. Ich bekomme entsetzliche Angst, sehe das er verschwinden will und sage es meinen Eltern. Wenn sie kommen und schauen ist der Mann immer schon weg. Meine Eltern glauben mir nicht, sagen ich hätte es mir nur eingebildet.

Dann gibt es zwei Versionen:

  1. Es klingelt. Meine Eltern wollen die Türe öffnen. Ich reagiere mit Panik sie sollten es nicht tun, weil dies der Fremde sei und er in unser Haus wolle. Sie öffnen trotzdem.
  2. Ich gehe in den Garten und versuche ihn trotz größter Angst zu stellen. Aber ich erwische ihn nicht und weiß, dass er deshalb wieder kommen wird.

Bei beiden Versionen wache ich dann panisch auf, bin immer starr vor Angst, manchmal tränenüberströmt. Das bedrohlich Gefühl hält oft noch einige Stunden an.

Ich sitze im Schneidersitz auf dem Boden, meine Augen sind geschlossen. Ich hab ein komisches Gefühl und als ich die Augen öffne schwebe ich ein paar Zentimeter im Schneidersitz über den Boden. Ich mach Brust-Schwimm-Bewegungen in der Luft und "schwimme" so weiter nach oben. Dann endet der Traum.

Das etwas groß und gleichzeitig klein ist ... hin und her wechselt, z.B. ein Gegenstand.

Traum aus der Kindheit: etwas liegt auf der Sitzfläche eines Stuhls; ich sehe den Gegenstand von oben, bin aber trotzdem zu klein um ihn zu erreichen. -> schlimme Perspektivenüberlagerung, die mich jedes Mal wach machte

Früher habe ich fast jede Nacht geträumt(sehr real), dass ich fliegen kann. Bin während des kompletten Traumes dann an der Decke unserer Wohnung entlang geflogen.

Ein sexuelles Erlebnis.

Ich bin vor einem Elefant mit Zylinder weggerannt.

Ich falle von einem Turm.

Ich falle eine Treppe herunter.

Als Kind hatte ich öfters den gleichen Traum. Ich war in meinem Elternhaus und alle Vorhänge waren zugezogen; die Rollläden waren heruntergelassen und nur durch einzelne Spalten drang spärlich Licht, sodass es zwar dunkel war, aber man sich noch zurechtfinden konnte. Ich hatte Angst und durch das Haus verfolgte mich ein Zentaur. Ich versuchte mich zu verstecken und kauerte mich mit den Armen über den Kopf in verschiedene Ecken, doch der Zentaur fand mich immer wieder. Jedoch blieb er einfach immer nur neben mir stehen und tat nichts. Ich hatte Angst, aber ich kann wirklich nicht sagen, ob im Endeffekt vor dem Zentauren oder vor etwas anderem. Möglicherweise beschützte mich der Zentaur auch vor etwas. Diesen Traum hatte ich in meiner Kindheit sehr oft.

Mein Laptop wird gestohlen und ich stehe ohne alles da. Denn jegliche Arbeit erledige ich vom PC aus.

Ich hatte eine längere Zeit mal ein Schema das sich immer wieder wiederholte in den Träumen. Ich sollte jeweils eine einfache Sache erledigen und dann kam immer etwas dazwischen und dann noch was und noch was und ich kam nie dazu diese einfache Sache zu erledigen.

Was war Ihr schlimmster Alptraum?

Ich wurde mit einem Katapult abgeschossen und wusste nicht, wie ich landen soll.

Ein endloser Fall entlang eines hohen Regals.

Fallen.

Ertrinken.

Ich fiel eine Klippe herunter. Ich wachte jedoch kurz vor dem Aufprall auf.

Ich wurde Opfer eines Attentats und dann auch selbst Mörder.

Der Tod von engen Familienangehörigen.

Mein Opa war ein Bär und wollte mich auffressen.

Ich werde von einer Riesenspinne verfolgt.

Ich bin von Spinnen angegriffen worden und habe mich ständig in Spinnennetzen verfangen.

Eine Schlange in meinem Zimmer.

Von Marienkäfern gefressen zu werden.

Als Kind lag Shir Khan, Dschungelbuch, vor meiner Zimmertür.

Ich wurde von einem Mörder verfolgt, der sehr charmant lächelte und niemand glaubte mir, dass er mich erstechen will. (Hatte mit der Realität insofern zu tun, dass mich eine reale Stalkerin verfolgte, ich sie aber nicht kannte. Sie ließ mich nach einem Gerichtsurteil in Ruhe)

Eine Menschenmeute jagt mich durch eine extrem schmutzige, gesichtslose Stadt. Natürlich erwischt sie mich. Ich habe Schmerzen von den Fesseln.

Ich kann mich nicht mehr bewegen und mein Mörder kommt auf mich zu.

Ein Zwerg, der mir lange Nägel in den Brustkorb gehämmert hat.

Arme und Beine mit scharfem Messer abgeschnitten.

Dass ich erschossen wurde.

Ich wurde in einem Treppenhaus verfolgt und immer wieder erschossen. Der Traum verlief in einer Endlosschleife und ich konnte nicht sterben.

Auch träume ich oft von einem unsichtbaren, bösen Wesen in der Dunkelheit, vor dem ich fürchterliche Angst habe. Irgendwie schlingt es sich immer um mich und ich kann nicht aufwachen!

Dass ich eigenhändig einen Menschen erschlagen habe.

Todeslabyrinth mit Sailor Moon in der Kindheit nach einer Folge Sailor Moon.

Ich war auf der Suche nach einem Raum für eine sehr wichtige Klausur und als ich ihn gefunden hatte, habe ich alle meine Zähne verloren.

Nachts rüttelte ein angsteinflössender Clown an Fenstern und Türen und versuchte ins Haus zu gelangen. Egal aus welcher Tür ich fliehen wollte, der Clown war bereits vor mir da und verstellt mir feixend den Fluchtweg. Ich habe Todesangst und versuche zu entkommen. Irgendwann gelingt es mir voll Panik das Haus durch die Kellertür zu verlassen, aber der böse Clown ist mir dicht auf den Fersen. Ich renne, aber bewege mich nicht vom Fleck - der böse Clown kommt immer näher. Kurz bevor er mich erreicht, wache ich auf.

Ich muss Autofahren bin aber müde und kann die Augen nicht aufhalten. Sie fallen immer wieder zu und ich werde panisch deswegen.

Ich habe selten Alpträume und kann mich nicht daran erinnern.

Ein Flieger stürzt ab, auf unser Haus zu, kommt aber kurz vor dem Haus zum Liegen, verbrennt und als ich hingehe, liegt dort ein verkohlter Leichnam, der allerdings aussieht wie der angeschmorter Kopf eines Schafes.

Ich war dabei, als die Polizei meinem besten Freund berichtete, dass seine zwei Kinder bei einem Autounfall mit deren Mutter ums Leben kamen und ich empfand nicht nur seinen Schmerz, sondern auch den der Kinder. (Es sind alle wohl auf)

Jemand den ich liebe wurde entführt.

Einen wichtigen Menschen verloren zu haben.

Ein Gorilla dringt in unser Haus ein und haut erst meine Eltern k.o. und dann meine Brüder.

Verlust eines wichtigen Menschen.

Tod meines Mannes.

Mein Bruder ist gestorben.

Tot/Verstoßen von der Familie. Betrug des Freundes.

Als ich etwa sieben war, habe ich einmal geträumt, dass ein Mann in unser Haus eingebrochen ist und meine Mutter dazu zwang aus dem Fenster zu springen.

Mein Hund stand am gegenüber stehenden Bahnsteig und ist in sich zusammen gefallen wie ein leerer Luftballon. Unten lief Blut raus...

Menschen auf die ich aufpassen sollte sind gestorben.

Ein Traum, den ich als junge Erwachsene sehr oft hatte: Ich liege im Bett, es ist dunkel und irgendetwas bedroht mich. Ich könnte die Gefahr bannen, wenn ich es schaffen würde, das Licht anzuschalten. Aber die Glühbirne brennt durch. Ich merke, dass ich träume und wache vermeintlich auf, aber die Bedrohung ist immer noch da. Ich versuche wegzulaufen, aber etwas hält mich fest. Am allerschlimmsten war, als ich einmal wirklich aufgewacht bin und dann ist tatsächlich die Birne an der Nachttischlampe durchgebrannt - so wie im Traum.

Das Haus brannte und ich rannte die Treppe herunter um meine Familie zu warnen aber sie blieben einfach sitzen und meinten ich solle mich beruhigen, sei doch nicht so schlimm.

Was war Ihr schönster Traum?

mhhh.... weiß ich nicht.

Den verrate ich nicht ;-).

Ich wohnte bei einer Fuchsfamilie.

Das sind meist Sexträume.

Ich habe zu viele schöne Träume

Fliegen — Fliegen — Fliegen — Ich konnte fliegen.

Fliegen — Ich flog über das Meer.

Fliegen zu können. Und ich stand mit Bob Marley auf der Bühne. Denn fand ich damals super und ich war Sinne sauer als ich gemerkt hatte dass das nur ein Traum war.

Romanze wo ich die Heldin/Prinzessin war.

Verliebt sein.

Ich in fünf Jahren, erfolgreich :-)

Verschiedene...Reisen in wunderschöne Gegenden, die ich nie zuvor gesehen habe, bunte Abenteuer, die ich mit Freunden erlebe etc.

Ich hab die Länder dieser Welt gesehen.

Reisen, frei sein, Unabhängigkeit, neue Welten entdecken.

Ich lerne die Musiker einer meiner Lieblingsbands kennen und sie mögen mich.

Gewinn eines Apfelkuchens ohne Kohlehydrate.

In einem Klartraum wurde ich von meinem Unterbewussten, Höheren Bewusstsein oder evtl. meinem unsterblichen Bewusstsein, dem Teil von mir, für den ich keinen Namen habe, begrüsst!

Der hört sich vielleicht komisch an, aber er war sehr schön! Die Welt bedrohte eine Zombieapokalypse und ich war mit ein paar Leuten, die ich nicht wirklich kannte, auf der Flucht vor den Zombies. Irgendwann kamen wir in eine Stadt, die noch nicht von den Zombies überrannt worden war. Wir fanden uns im Endeffekt in einem großen Ballsaal in einem Gebäude ein, wo eine Art "Welt-Ende-Party" stattfand, aber auf gehobenen Niveau. Alle trugen Anzüge und schöne Kleider, es spielte ein Orchester und Butler gingen mit Silbertabletts durch den Saal und verteilten Sekt und Brötchen. Ich und meine Truppe wollten dort eine Pause einlegen und den Moment genießen. Einer von meiner Truppe sah aus wie Hugh Jackman und irgendwann forderte er mich auf, mit ihm zu tanzen. Wir wippten einfach langsam hin und her und genossen den Moment. Es war ein seltsames Gefühl - ein gewisser "memento mori"-Gedanke schwebte in der Luft, aber ich fühlte mich in diesem Moment bei meinem Gegenüber geborgen. Es war wehmütig schön! Das Gefühl werde ich nie vergessen und sollte ich Hugh Jackman einmal treffen, werde ich mich für diesen "Traummoment" bedanken!

Meine Hochzeit und bei Gott sein ...

Ich meine mich zu erinnern, schon einmal von meiner eigenen Hochzeit geträumt zu haben.

Coole Abenteuergeschichten und wilder Sex.

Eine gigantische Schlacht wurde gewonnen und eine Märchenburg dabei zurückerobert. Ich war einer der Hauptmänner. Alle konnten fliegen.

Ich war mit einer heimlichen Liebe an einem Ort, der dem Parlament in London (oder einem Uni-Hörsaal) ähnelt und alle haben uns zugejubelt und uns Hoch leben lassen.

Träume von/mit Familie.

Mein schönster Traum war es, mit Patrick Süskind ein Interview zu führen.

Ein Traum von zwei kleinen Kindern in einem verwunschenen Garten unter der Erde. Ich weiß nicht mehr was passiert ist dort, aber die Bilder waren toll.

Ich befinde mich in einer hohen, brausenden Welle. Bis zum Scheitelpunkt fürchte ich um mein Leben und ich werde von einer brausenden Welle im stürmischen Meer hochgetragen und habe große Angst um mein Leben. Am Höhepunkt ändert sich die Stimmung schlagartig und ich weiß, dass ich gestorben bin. Angst habe ich keine mehr. Ich genieße den Zustand und bin voller Zufriedenheit. Ich befinde mich am Strand und habe dort eine Hütte, alles ist weiß, minimalistisch klar und friedlich. Die Angstfreiheit ist überwältigend.

Ich sause in einem Wasserlauf eine schöne Bergwiese hinab.

Ich konnte unter Wasser atmen.

Was ist in dem letzten Traum passiert, an den Sie sich erinnern können?

Träume sind immer sehr überladen, lassen sich schwer in Worte fassen.

Ich war mit einem Menschen auf einmal wieder eng vertraut und im Gespräch, obwohl ich ziemlichen Groll gegen ihn hege und nichts mit ihm zu tun haben will.

Ich musste einem großen Publikum ein schwieriges physikalisches Thema erläutern.

Reise

Ich habe vom Lernstoff geträumt.

Szenario mündliche Prüfung, da gerade aktuell.

Es ist immer recht crazy.

Ich habe eine Freundin aus der Uni mit ihrem Vater getroffen, der war kaum älter als sie und sehr sympathisch (in Wirklichkeit ist das aber wohl eher nicht der Fall). Danach bin ich meinem Freund durch eine bergige Wiese gefolgt.

Eine süße, kleine, schwarze Katze wurde mit Schnee zugeschüttet und schüttelte sich total entspannt wieder frei.

Ich hatte mich mit meiner Mutter gestritten.

Es war ganz normal, dass unsere Grünflächen auch von Papageien bewohnt werden.

Ich war in dem immer gleichen Haus, das ich als mein Haus vom früher fühle, obwohl es ganz anders darin aussieht. Ich habe dort nach meinem Hase gesucht (den ich nie hatte) und ständig kamen Menschen, mit denen ich jetzt arbeite und haben mich besucht. Ich war genervt weil ich das Tier suchen wollte...

Oh je, hab ich leider schon wieder vergessen... war auf jeden Fall etwas Realitätsnahes mit einer Prise Extravaganz drin, also ein bisschen abgefahren war es schon. Aber nicht übermäßig!

Ich war Hasenzüchter, hatte aber mehr Füchse als Hasen.

Hab vergessen Schuhe anzuziehen und bin ohne rumgelaufen, hat mich sehr gestört und hab dann die ganze Zeit nach Schuhen gesucht.

Ich habe mit unserer Katze gesprochen (auf Deutsch).

Ich bin durch ein großes Haus geirrt, das absolut unlogisch aufgebaut war und habe meine Freundin gesucht. Dann wurde ich in diesem Labyrinth von Leuten verfolgt, weil ich aus irgendeinem Grund nicht adelig genug aussah. Nach einen wilden Verfolgungsjagd habe ich meinen Kopf gestoßen und bin aufgewacht.

Mein Vater hat eine schwere Krankheit bekommen und wird bald sterben.

In einer Naturkatastrophe haben ich und meine Freunde Zufluchtsmöglichkeiten gesucht und geniale Erfindungen gebaut, um über Erdrutsche und Krater zu gelangen.

Verfolgungstraum, sehr bedrohlich von Männern.

Ich hatte Sex mit Ruby Rose.

Kuddlmuddl

Ich habe einen netten Mann kennengelernt und mich verliebt. Die Kennenlern-Szene war etwas verworren und daran kann ich mich kaum noch erinnern.

Ich und eine Freundin sind vor Gummibärchen davon gelaufen.

Ich habe versucht die U-Bahn zu erreichen und bin dabei durch ein chinesisch angehauchtes Hinterhofviertel gelaufen. Dabei sind Unruhen ausgebrochen. Es war Nacht.

Ich wanderte mit Freunden, Familie und auch Fremden in einem überdimensional großen Haus und im Verlauf des Traums wurde das Haus bombardiert. Andere Gruppen von Menschen, die im Haus unterwegs waren, wurden zu Feinden, weil jeder nur sein Überleben sichern wollte. Unsere Gruppe nutzt jede Nische
um es sich heimelig und sicher zu machen, aber die Bedrohung bleibt allgegenwärtig.

Ich bin durch eine mir unbekannte Stadt gelaufen und habe einen Ex-Freund wieder getroffen. Ich bin nur an ihm vorbei gelaufen, ohne ihn zu grüßen oder mit ihm zu sprechen. Mit einem unguten Gefühl im Traum.

Ich war mit Freunden draußen auf einem Platz der voll mit Bergen voll Holzspänen war und auf dem Boden waren Schienen. Wir sind zusammen mit einer Lokomotive auf den Schienen gefahren und haben uns unterhalten. Auf einmal waren sie weg und die Lokomotive weg und ich stand alleine auf dem Platz. Dann kam eine Freundin und hat mir gesagt ich soll die Schienen umschienen bzw. In eine andere Richtung mit Hilfe eines vorhandenen Hebels stellen.

Ich rufe nach meinem Enkel und der dann einige Wochen später von seiner Mutter entführt wurde.

Ich wurde entführt und musste mit ansehen wie Menschen geholfen haben eine zweite Person zu entführen. Mich hat das so wütend gemacht, dass ich zuerst ausgerastet bin und dann traurig war. Aber da hat sich dann der Entführer in einen netten Mann verwandelt, mit dem ich auf einem Konzert war, bei dem ich plötzlich in einem Kostüm steckend selbst mitgewirkt habe. Ich habe tanzend das Publikum nach der Pause unterhalten bis ich plötzlich nicht mehr zu meinem Platz und dem netten Entführer zurückgefunden habe.

Meine Mutter hatte noch ein Baby bekommen und ich habe die beiden besucht und das Baby kurz auf dem Arm genommen. Als ich es zurück in die Wiege gelegt hatte, lief sein Gesicht und besonders die Fundanelle auf der Stirn violett an. Ich bekam Panik; anscheinend hatte ich das Baby irgendwie falsch gehalten, sodass die Sauerstoffversorgung zum Kopf unterbrochen worden war. Ich fing vor lauter Panik an zu weinen und wollte sofort den Notruf wählen. Aber meine Mutter beruhigte mich und meinte, dass das gleich wieder weggehen würde. Danach weiß ich nicht mehr, was passiert ist.

Krimi: Es ging um einen Täter, der verschiedene Dinge anstellte und dafür gesucht aber nicht gefunden wird.

Ich bin Auto gefahren aber der Sitz war falsch eingestellt und ich bin geschlingert. Dann hat mich die Polizei angehalten.

Flug mit Lufthansa und kein Essen.

Ich habe den Zug verpasst. — Zug verpasst.

Ich glaube, es ging um die Arbeit.

Ich bin einer Freundin begegnet, die ich seit langer Zeit nicht gesehen habe.

Ich bin umgezogen in ein Haus, dass ich irgendwie nicht kannte.

Hochzeit einer Freundin.

Mord und Totschlag

Traumerfahrungen und Kommentare

Es nervt mich, dass meine Träume oft von meiner Arbeit handeln und wenn ich aufwache ist doch noch nichts erledigt.

Mein exFreund kennt keine Träume. Es war sehr schwer ihm zu vermitteln warum ich manchmal nach dem Aufwachen in einer besonderen Stimmung war.

Träume erzählen mir von meiner Welt in mir und oft auch von der anderen Welt, wo ich eines Tages sein werde. Ich entdecke darin meine Furcht aber auch, was ich kann und will. Träume machen meine Welt bunt. Auch besonders meine Tagträume...

Wenn ich sehr real von Familienangehörigen träume, sind diese immer alarmiert oder erfreut (je nach Handlung), weil sie glauben, dass es wirklich passiert. Es ist schon mehrfach vorgekommen.

Ich träume sehr oft von Dingen oder Ereignissen, die ich am Tag zuvor sah, aber nicht bewusst wahrgenommen hatte.

Als Kind bin ich aufgrund meiner Träume oft aufgestanden und nachtgewandelt. Als Pac-Man meine Kleidung auffressen wollte, habe ich schlafend meinen Kleiderschrank ausgeräumt, hab mich heulend draufgesetzt und die Sachen beschützt. Als ich wach wurde, standen meine Eltern lachend im Türrahmen.

Ich habe mich vor 20 Jahren sehr mit luzidem Träumen beschäftigt und konnte es auch recht gut. Jetzt habe ich es wieder verlernt, aber ich habe fast immer schöne Träume, darum passt es für mich und ich glaube, dass ich es wieder lernen könnte (Damals habe ich ein Traumtagebuch geführt).

Ich finde seit einigen Jahren meine Träume super, da mir inzwischen immer klar ist, dass ich träume. Selbst dramatische Träume mit Verfolgungsjagd, Unfällen, Mord u.ä. sind auf diese Weise wie sehr lebendiges Kino und überhaupt nicht schlimm.

Links

Kommentare 2

  1. #1

    habe doch tatsaechlich noch etwas in der schublade zu dem wettberb traumgeschichten. bei wem und in welcher form erfolgt die abgabe? gruss aus der türkei

    cornelia arbaoui,
  2. #2

    Liebe Cornelia Arbaoui,
    alle Informationen zum Kurzgeschichten Wettbewerb findest du auf dieser Website.
    Wir freuen uns über deine Kurzgeschichte per E-mail (Adresse siehe oben) bis zum 9. Juli 2015).
    Beste Grüße, Lisa